Koloskopie - Dickdarmspiegelung

Was ist eine Koloskopie und wozu dient sie?

Die Koloskopie dient dazu, den Dickdarm (Colon) und – in einigen Fällen auch – den letzten Teil des Dünndarms (terminales Ileum) mit einer, auf einem flexiblen, dünnen Gummischlauch angebrachten Kamera, genau auf Auffälligkeiten der Darmschleimhaut abzusuchen. Es können dabei Gewebeproben entnommen und etwaige vorhandene Gewächse (sogenannte Polypen) entfernt werden, um danach unter dem Mikroskop untersucht zu werden.

Wann sollte eine Koloskopie durchgeführt werden?

Jede Person sollte spätestens mit Erreichen des 50. Lebensjahres eine (Vorsorge-)Koloskopie durchführen lassen, auch wenn keine Beschwerden vorliegen. Der Grund dafür ist, dass sich mit zunehmendem Lebensalter gutartige Schleimhautpolypen entwickeln können, die jedoch eine Vorstufe für Darmkrebs darstellen können. 

Außerdem sollte eine Darmspiegelung durchgeführt werden, wenn

  • Blut im Stuhl auftritt,
  • der Verdacht auf eine chronisch-entzündliche oder sonstige entzündliche Darmerkrankung besteht,
  • es zu unklaren Stuhlgangveränderungen wie Verstopfung (Obstipation) und/oder Durchfall (Diarrhoe) kommt,
  • unklare Mittel- und Unterbauchbeschwerden bestehen,
  • ein Verwandter ersten Grades (Eltern oder Geschwister) unter 50 Jahren an Darmkrebs erkrankt ist.

Wie läuft die Untersuchung ab?

In den Tagen vor der Untersuchung muss eine Darmvorbereitung mit einer abführenden Trinklösung durchgeführt und bestimmte Diäten eingehalten werden. Das Abführmittel sowie die Ernährungsempfehlung erhalten Sie in unserer Ordination. Die Vorbereitung ist für die Aussagekraft der Untersuchung sehr wichtig, da der Darm dafür möglichst sauber und frei von Stuhlresten sein sollte. „Blutverdünnende“ Medikamente (Marcumar, Aspirin, NOAKs etc.) müssen u.U. vor dem Eingriff pausiert werden. Das sollte jedoch immer nur nach Absprache mit Ihrem betreuenden Arzt und keinesfalls eigenständig erfolgen. Ähnliches gilt für Diabetiker, die mit Ihrem behandelnden Internisten oder praktischen Arzt die Einnahme von Antidiabetika und/oder Insulindosen besprechen sollten.

Bei der Untersuchung wird, meist nach Verabreichung einer „Schlafspritze“ (sogenannte sanfte Koloskopie mit Sedierung, s.u.), das Koloskop über den After eingeführt. Der Darm wird mit CO2 aufgeblasen, sodass er sich entfaltet und die gesamte Schleimhaut beurteilt werden kann. Finden sich bei der Untersuchung krankheitsverdächtige Areale, werden Proben entnommen. Kleinere Polypen werden in derselben Sitzung entfernt, größere Polypen bedürfen unter Umständen einer Entfernung im Rahmen eines stationären Aufenthaltes.

Die Koloskopie ist eine sehr häufig durchgeführte und allgemein risikoarme Untersuchung. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können aber auch im Rahmen dieser Untersuchung Komplikationen auftreten. Im Rahmen des Aufklärungsgesprächs werden der genaue Ablauf, die Vorbereitung und das Risiko für Komplikationen ausführlich mit Ihnen besprochen.

Nach der Untersuchung wird Ihnen das Ergebnis samt schriftlichem Befund mitgeteilt. Werden Proben entnommen, so erfolgt ein Kontrolltermin zur Besprechung der histologischen Befunde in einem Zeitraum von etwa einer Woche nach der Untersuchung.

Am Untersuchungstag mitzubringen:
– Laborwerte inklusive Gerinnung nicht älter als drei Wochen
– zwei große Handtücher oder Badetücher

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